Datenschutz im Internet

Es wird viel über Datenschutz diskutiert. Einiges wird in diesem Zusammenhang gerne vermischt und trägt hysterische Züge. Ich denke, wir leben in einer quasi „Post-Privacy-Ära“. Die scheinbare Privatsphäre im Internet, die der Staat und die Gesellschaft immer suggeriert oder versprochen hat, die gibt es nicht und die gab es wohl auch nie so, wie die Menschen sich das vorgestellt haben.

In den letzten Monaten ist deutlich geworden, dass der Staat eindeutig definiert hat, dass das Interesse des Staates am Denken, Tun und Handeln des einzelnen Bürgers aus sicherheitspolitischen Gründen größer ist, als das Interesse die Privatsphäre des Einzelnen zu schützen. Punkt! Damit müssen wir nun Leben!

Dies unterscheidet sich gar nicht zu sehr von der bisherigen Auffassung des Staates. Nur die Technik macht es nun möglich, dieses Ansinnen umzusetzen. Darauf müssen wir uns einstellen.

Neben dem Staat gibt es aber auch private Unternehmen, die ähnliche Möglichkeiten haben Profile von Menschen anzulegen. Sie bekommen die Daten freiwillig von den Bürgern und nutzen sie zu geschäftlichen Zwecken (facebook, google und Co).

Betrachtet man die Masse der Menschen, die Daten freiwillig im Netz posten und erkennt man, dass das Thema Datenschutz bei der letzten Bundestagswahl für die Menschen ÜBERHAUPT keine Rolle gespielt hat (in Bezug auf ihre Wahlentscheidung und das was Parteien zu dem Thema sagten), dann muss man leicht zum Schluss kommen, dass entweder viele Menschen das Thema für unveränderlich halten oder es ihnen egal ist.

In beiden Fällen hilft nur die Bürger kompetent zu machen, um mit der Öffentlichkeit des Internets richtig umzugehen. Dies ist ein schöner Auftrag für die Volkshochschulen: Medienkompetenz der Bürger steigern. Besonders Eltern sind gefordert die Mechanismen des Netzes und von Social-Media verstehen zu lernen, damit sie ihre Kinder beraten und beaufsichtigen können, so wie es das Gesetzt verlangt. Alles andere ist verantwortungslos!

Jetzt im Herbst 2013 findet gerade der „vhsMOOC – Wecke den Riesen auf“ statt. Dort bin ich einer der Gastgeber und habe mit Martin Lindner, einem der deutschen Weblern- und Social-Media-Experten, die Diskussion Datenschutz aufgegriffen und wir haben in einem kleinen Gespräch versucht die Aspekte zu sortieren und Fragen zu formulieren. Anfangs geht es um die Bedingungen des vhsMOOCs, danach werden wir grundsätzlicher 😉 Ihr könnt gerne die ersten 10 Minuten überspringen 😉 Es stellen sich zum Beispiel die Fragen, welche Vorteile hat die „Offenheit“ im Netz für Bildungsprozesse? Ist Social-Media mit seinen Möglichkeiten grundsätzlich gefährlich?

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